Jutta & Markus

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In Peru, dem beruehmten Land der Inkas, haben wir natuerlich neben der Natur auch wieder etwas mehr Kultur eingebaut! Um das auch alles gut zu verkraften, haben wir uns zum Start ein paar Tage Strand an der Nordkueste gegoennt: Máncora...ist fuer die Peruaner etwa so, wie fuer die Deutschen Malle?¿ Haha, hier war gerade Saison der peruanischen und ecuadorianischen Studenten, kaum Gringos vor Ort, die Hauptflaniermeile war die Panamericana persoenlich...etwas staubig, aber echt was los ;-) Sonne & Strand waren nach den kuehleren Tagen in der Hoehe echt mal wieder schoen, auch das Klima mit tagsueber trocken-warm und abends trocken-kuehl echt prima. Der Grenzuebergang von Ecuador nach Peru war nicht so "idyllisch" wie seinerzeit rueber nach Panama. Die Check-Out und Check-In Posten liegen etwa 3km auseinander, die Grenze selber ist ein vermuellter Fluss, zwischen den Posten bleibt man in seinem Langstreckenbus, der anhaelt, damit man seine Formalitaeten erledigen kann. Vom Wuestenstrand gings weiter nach Trujillo, bekannt fuer beeindruckende Ueberreste von pre-columbian und vor allem pre-inka Kulturen. Wir haben also die groesste "adobe"-Stadt der Welt besichtigt, die Stadt Chan Chan des Chimu-Volkes. Adobe heisst soviel wie luftgetrocknete Lehmziegelsteine...dementsprechend gross war auch der Schaden nach den El Niño Regenguessen, was die Spanier seinerzeit nicht eh schon zerstoert hatten, hat leider ganz schoen gelitten. Dennoch beeindruckende Ausmasse und Dekorationen der verbliebenen Mauern! Weiter gings nach Huanchaco (bekannt aus den Buechern"Der Schwarm" und "Entlang der Inka-Strasse") Schiffchen gucken. Hier bauen sich die Fischer aus Totora-Schilf kleine Bootchen, mit denen sie quasi auf den Wellen reiten, genannt "caballitos de totora". War tatsaechlich so, wie in den Buechern beschrieben, auch wenn uns nicht klar wurde, ob das wegen der Sache oder wegen den Touristen in dieser Form weitergefuehrt wird. Ansonsten war in Trujillo auffaellig und bisher einzigartig, dass es an vielen Strassenecken frisch geschaelte Wachteleier im Zehnerpack zu kaufen gab!? Bei uns ja eher eine Delikatesse, gab es die hier inflationär. Ausserdem haben wir hier die bisher höchste Taxi-Dichte unseres Urlaubs im Strassenverkehr festgestellt (ungefähr 20 Taxis auf ein "normales" Auto), untermalt mit entsprechender Hup-Geräuschkulisse.

Mit dem Nachtbus ging es dann nach Huaraz in die Cordillera Blanca, auf 3.091m Hoehe. Das Staedtchen ist Ausgangspunkt von zahlreichen Wanderungen & Touren in die beruehmte Trekking-Region. Das Panorama ist fantastisch und protzt mit 36 schneebedeckten Gipfeln ueber 6.000m Hoehe, darunter auch Perus hoechstem Berg, dem Huascarán mit 6.768mh. Hier haben wir eine sehr schoene und anstrengende 4-Tageswanderung gemacht, den Santa Cruz Trek - Details hierzu gibt es in der "Zu Fuss"-Rubrik! Zwecks Re-Akklimatisierung (...diese Tage am Strand haben uns etwas aus der Form gebracht) haben wir Ausfluege in die Umgebung gemacht - wir haben Touren gebucht! Ohweh, ist nicht gerade unser Ding, alleine in Huaraz 1 1/2 Stunden rumzufahren, um die Tourteilnehmer von ihren Hotels abzuholen, dann allerdings an den schoenen Naturwundern teils nicht genuegend Zeit zu bekommen, in Restaurants quasi zum "Zwangs-Lunch" geschleift zu werden, immer warten, bis wieder alle beisammen sind, dann Toepferei"besichtigung", Manjar"Degustation"...immer mit dem Ziel, dass die Touris schoen ihr Geld ausgeben...Leider kommt man halt nicht ueberall mit oeffentlichen Verkehrsmitteln hin, d.h. Tour oder gar nicht, und immerhin bekommt man ein paar Informationen mehr und sieht halt auch einfach viel Beeindruckendes: Tuerkisfarbene Lagune in gewaltiger Felskulisse, von Erdbeben/Erdlawine verschuettete Stadt (krass, 1970, 18.000 Tote!) Gletscher auf 5.300m Hoehe, Puya Raimondii - Riesenbromelie mit 2m Durchmesser, bis zu 10m hoher Spitze mit bis zu 10.000 Blueten (voellig irre Pflanze, und das auf ueber 4.000m Hoehe)... Jedenfalls hat uns Huaraz insgesamt supi gefallen, vor allem auch die Atmosphaere durch die vielen Wanderer, haben dort einige nette Leute getroffen.               

Von der prallen Natur sind wir auf einen kurzen Abstecher in die Hauptstadt Lima. Unsere Busnachbarn haben die Stadt als kuehl und feucht beschrieben...so isses, 9 Monate im Jahr haengt dazu eine graue Dunstglocke ueber dem Grossraum Lima, koennte auf Dauer depressive Auswirkungen haben. Die Lage direkt am Meer hat fuer eine Grossstadt natuerlich auch einen gewissen Reiz, Wellenreiten & Paragliding "direkt" neben den Shopping-Malls! Als Ausgleich zu den vielen Stunden in der Einsamkeit der Berge haben wir die zwei Tage also hauptsaechlich fuer Stadtbummel & Shopping genutzt (leider aufgrund unserer gefuellten Rucksaecke nur sehr eingeschraenkt moeglich, aber Gucken macht ja auch Spass!). Ausserdem wars mal wieder Zeit fuer McDonald, Pizza Hut & Starbucks, haha! Im Stadtteil Miraflores haben wir uns auch soweit sicher gefuehlt - "Grossstadt-Common-Sense" vorausgesetzt - jedenfalls kein Vergleich mit der massiven Polizei-Praesenz von Quito.

Mit einem komfortablen 20 Stunden Nachtbus sind wir dann, einigermassen geraedert, in der Inka-Hauptstadt und somit dem Nabel der Welt Cuzco angekommen. Von 0 auf 3.400m Hoehe - es waren diverse Serpentinenstrassen dabei... Cuzco ist eine superschoene Stadt, mit einem bildschoenen Plaza de Armas mit Kathedrale und zig Gebauden im Kolonialstil mit Balkons, die natuerlich gemuetlich als Cafes und Restaurants zum Pisco Sour trinken genutzt werden. Dazu viele Gebaeude mit original Inka-Mauern und unzaehlige Straesschen und schmale Gaesschen mit Kopfsteinpflaster in denen sichs gut Bummeln laesst. Eine Mischung aus Inka-Kultur und Kolonialzeit - heute massiv dominiert von Touristen aus der ganzen Welt. Cuzco gilt als archaeologische Hauptstadt von Suedamerika und ist zusammen mit Machu Picchu ein "Must-See" von jeder Reise nach Peru - wenn nicht nach Suedamerika. Dementsprechend waechst auch die Touri-Infrastruktur mit Tour-Operatorn, Souvenierlaeden, Restaurants...die Preise sind leider auch deutlich! hoeher, als im Rest des Landes, aber hey, dafuer wandelt man hier auch auf den Spuren der legendaeren Inkas. Jutta hat sich ein Buch ueber "Inka Mythen" gekauft, sehr spannend die Legenden ueber Ursprung & Glaube, Hierarchien & Ausbreitung des Inka-Volkes, die dazu je nach historischer Quelle etwas unterschiedlich sind. Zum Beispiel entsprang der erste Inka-Koenig der Isla del Sol im Titicaca-See. Bzw. er ist mit seinen drei Bruedern und vier Schwestern aus einer Felshoehle gehuepft (nachdem er unterirdisch von der Isla del Sol in diese Hoehle kam!?) Man machte sich auf die Suche nach dem Ort, an dem das Inka-Reich gegruendet werden sollte. Oberhalb von Cuzco hat sich dann ein Goldstab auf dem Boden aufgeloest...ein Zeichen fuer fruchtbaren Boden. Ein Bruder ist dann mal eben zur Sonne geflogen, hat sich mit ihr besprochen und wurde bestaetigt, dass Der Ort gefunden wurde. Kurz nach dieser Mission hat er sich dann in einen Stein verwandelt. Manco Capac, der erste Inka-Koenig, hat sich dann in goldene Tuecher gehuellt und auf dem Berg in die Sonne gesetzt...die Bewohner des kleinen Ortes Cuzco waren dadurch komplett geblendet und haben ihn ohne Widerstand als Sohn der Sonne & neuen Herrscher anerkannt...Verehrt wurden Sonne, Mond und Sterne, die Mutter Erde, der Titicaca-See und diverse Steine (vgl. oben), jegliche "Erdloecher" wie Felshoehlen und Quellen - weil aus diesen die Vorfahren entsprungen sind - und ihre Mumien zum Teil auch dort aufbewahrt wurden...die spanischen Conquistadores waren also berechtigterweise ueberrascht - aber ja primaer eh nur an dem vielen Gold interessiert. Sehr spannend jedenfalls, dass keiner weiss, wie es wirklich war, weil es die ersten Aufzeichnungen erst nach 1533 gab, mit der Ankunft der Spanier. Noch geringer ist das Wissen um Machu Picchu, der legendaeren Ruinenstadt der Inkas, die erst 1911 entdeckt wurde! Da waren wir natuerlich auch - und es ist einfach unglaublich faszinierend. Mitten in einer einsamen und spektakulaeren Bergkulisse, umrundet vom heiligen Fluss Urubamba, liegt eine grosse Ruinenanlage - ueber deren Entstehung und Niedergang es nur Spekulationen gibt. Hat man Machu Picchu besucht - wirken alle folgenden Ruinen blass! Und man sollte es bald tun - denn der Massentourismus greift in grossen Schritten um sich. Die Anzahl an Wanderern auf dem beruehmten 4-Tages Inka-Trail wurde auf taeglich 500 begrenzt...der Preise dafuer ab ca. 400 Dollar und nur! mit Guides, und man muss etwa 4-6 Monate im Voraus buchen. Besucher taeglich auf Machu Picchu wurden auf taeglich 1000 begrenzt - vermeintlich - es werden in der Hauptsaison doch immer mehr und es gibt grosse Bedenken, dass die Ruinen Schaden nehmen. Der Eintrittspreis betraegt 36$, vor drei Jahren noch 26$, und das ist fuer peruanische Verhaeltnisse schon jenseits von Gut und Boese. Dazu kommt die Zugfahrt nach Aguas Calientes (dem kleinen Ort im Tal unterhalb der Ruinen) fuer die man zwischen 44$ und 500$ zahlen kann!!! Und die Busfahrt nach oben, 25 Minuten fuer 6$. Zum Vergleich, fuer eine deutlich spektakulaerere Fahrt nach dem Santa Cruz Trek haben wir 3$ gezahlt, fuer 3 Stunden...Wie auch immer, es lohnt sich ;-))

Auf der Rueckfahrt nach Cuzco haben wir uns noch im kleinen Oertchen Ollantaytambo die Ruinen angeschaut, von denen aus der letzte Inka-Koenig Atahualpa einen beeindruckenden Sieg ueber die Spanier erringen konnte - bevor er dann doch weiter in den Dschungel fluechten musste. Gut, wie gesagt, nach Machu Picchu wirkt alles etwas blass. Trotzdem haben wir noch einen Tag Ruinen rund um Cuzco eingebaut: Tambo Machay, Puca Pucara, Qenko und Sacsayhuamán...was dann auch erstmal fuer ne Weile genug war.

Weiter gings mit dem Zug ueber den Altiplano (Hochebene) nach Puno an den Titicaca-See, auf 3.800m Höhe. Gelblich-braun-goldene Grasbueschel, teils schneebedeckte Berge, und viele Alpaka-Herden, Lamas, Schafe und Rindsviecher. An diesen putzigen Alpakas kann man sich auch einfach nicht satt sehen. Jutta hat sogar mal Geld gezahlt, um eins so richtig knuddeln zu koennen...sooooo weich!!! Puno selber ist nicht spannend, aber Ausgangspunkt fuer Touren auf dem heiligen Titicaca-See. Wir haben also wiedermal ne Tour gebucht (!), die uns dann sogar richtig positiv überrascht hat. Hier haben sie die Touristenströme gut organisiert und die "Konfrontation" mit den Inselkulturen in einen guten Rahmen gesetzt! Erste Station auf dem Titicaca-See waren die berühmten Uros-Schilfinseln. Weit vor der Inka-Zeit hat sich ein Volk aufgrund von Dürre und Hungersnot im See niedergelassen. Mithilfe von Totora-Schilf wurden schwimmende Inseln gebaut, Totora wurde auch zum Essen, Feuermachen & Hüttchenbauen genutzt. Später waren die Inseln sinnvoll, um sich vor den erobernden Inkas zu verstecken. Heute gibt es wohl immer noch einige Inseln, auf denen die Uros unberührt leben - daneben allerdings auch inzwischen 30 Inseln, die für Tourismuszwecke genutzt werden. So hat praktisch jedes Ausflugsboot seine "eigene" Insel und man bekommt von dem Guide und den dort ansässigen Familien eine nette Einführung in das Leben auf dem Wasser.

Nach den Uros haben wir die Insel Taquile besucht. Hier arbeitet die ganze Inselgemeinschaft Hand-in-Hand für das Geld der Touristen. Die Leute kleiden sich in ihren typischen Trachten (sehr schön!), die Männer stricken (!), die Frauen spindeln & weben...photowirksam auf dem ganzen Inselweg verteilt. Die Tourigruppen werden zum Essen auf unterschiedliche Familien-Comedore aufgeteilt, das Essen ist immer das Gleiche, es gibt keinen Wettbewerb untereinander. Die Strickwaren werden in einem Cooperativo-Shop zu Festpreisen verkauft - das System funktioniert so gut, dass der Grossteil des Taquile-Nachwuchses auf der Insel bleibt und die Bevölkerung wächst (sonst gibt es ja bei solchen abgelegenen Dörfern eher die Landflucht)! Will ein Externer ein Taquile-Mädchen heiraten - muss er in jedem Fall stricken lernen ;-) Von der Insel selber hatten wir tolle Ausblicke auf das tiefblauschimmernde Wasser des Titicaca-Sees - was man in der Bucht von Puno nicht hat, dort kämpfen sie mit einer flächendeckend grünen Algen-Plage.

Von Puno aus ging es mit dem Bus zu unserem letzten Peru-Stop: Nach Arequipa & zum Canyon-Land. Das Zentrum von Arequipa - der weissen Stadt - ist wirklich sehr schön. Viele Kolonialbauten mit vielen bildschönen Innenhöfen, eine grosse Kathedrale am belebten Plaza de Armas - und insgesamt einfach nicht so vom Tourismus gestresst wie Cuzco. Hier haben wir uns wieder mit Lisa & Paul getroffen (die uns seit der Grenzüberquerung von Costa Rica nach Panama "verfolgen" ;-)) Gemeinsam haben wir eine tolle Wanderung im Cañón del Colca unternommen - Details dazu wieder unter der inzwischen bekannten Rubrik - und bissle Sightseeing gemacht: Das photogene Monasterio de Santa Catalina & Juanita, die Eis-Mumie, ein junges Mädchen, das von den Inkas zur Beruhigung der Götter geopfert und erst 1995 in über 6.000m Höhe gefunden wurde.

Und hier auch wieder unter der Rubrik "am Rande notiert":

Thema Geld. In Mexico sind wir schon damit konfrontiert worden, dass die Leute praktisch kein Wechselgeld haben. Mit "Leute" meinen wir Strassenhaendler, Marktbeschicker, Restaurants, kleine Geschaefte - bis hin zu groesseren Geschaeften. Kostet etwas 13 Pesos und man gibt 20, wird man schon motzig und fast boese angesehen. An diese vorwurfsvolle Reaktion, wenn man mit Geld ankommt, mussten wir uns zwangsweise "gewoehnen". Als ob man als Touri viel Kleingeld haette - wenn ausgerechnet auch noch grosse Scheine aus den Automaten kommen... In Ecuador gab es einen vergleichbaren Kleingeldengpass, allerdings sind die Leute mit der misslichen Lage deutlich freundlicher umgegangen! In Peru ist es auch nicht besser. Wir zahlen unser 66 Soles Hotelzimmer mit einem 100-Schein - und warten 10 Minuten auf Wechselgeld, weil die strahlende Lady noch "irgendwo!" Wechselgeld herorganiseren musste. Wir kaufen im Mercado eine Kleinigkeit fuer 5 Soles, geben 10 - und zahlen nach gut 5min Warten halt doch nur 4,10...unseren Kleingeldrest, weil se halt net rausgeben koennen. Es kommt einem vor, als ob jegliches eingenommene Geld sofort in ein Sparstrumpfsave gestopft wird - oder wir sind die einzigen Kunden!? Als wir auf einem Mercado mehrere Dinge gekauft haben und nach einem entsprechend rabattiertem Gesamtpreis gefragt haben, war die Lady nur kurzfristig ueberfordert und hat dann - mangels Papier - auf ihrer Handinnenflaeche mit Kugelschreiber die Zahlen 17 + 18 addiert, sagenhaft! Da aber auch schon die Zahl 32 auf ihrer Hand stand...waren wir wohl doch nicht die ersten Kunden! Dann zahlen wir in so einer Bruchbude unseren Mate-Tee mit einem 5-Soles Stueck, das der Chef demonstrativ auf seinen Holztisch fallen laesst: Es falso!!¿! Wurde nicht angenommen... Mit Falschgeldscheinen gibt es wohl groessere Probleme, alle Einheimischen pruefen jeden! Geldschein bei Annahme sorgfaeltigst!... bloed nur, dass wir ausgerechnet am Bankautomaten einen angerissenen bekommen haben - den jetzt natuerlich keiner haben will... Aber: Die Peruaner sind dabei immer strahlend freundlich...als ob halt auch einfach keiner was dafuer kann ;-)

Thema Annoyances. (In unserem Reisefuehrer gibt es zu jeder Stadt die Rubrik "Danger & Annoyances", daher muessen wir oft lachen, wenn wir annoyed sind!). Wir sind jetzt hier in Peru im absoluten Touristenmekka von Suedamerika gelandet: Cusco & Machu Picchu. Jutta war ja vor drei Jahren bei ihrer MTB-Tour schon einmal hier und konnte es kaum fassen, wieviel extremer das alles geworden ist. Die Preise explodieren, es gibt unendlich viele Souvenierlaeden und -buden, alle mit dem gleichen Kram, zig gringo-style Restaurants, praktisch alle mit dem gleichen Angebot (Pizza, Sandwiches & Texmex, platos típicos) und auf Schritt & Tritt unsaeglich viele Strassenverkaeufer, die einem schier alles anbieten: Postkarten, Massagen, Menú del día, Tatoos & Piercing, Alpaka amiga, Choclo con queso (Maiskolben), Fingerpuppen, Schuhe putzen, Telephone Call, neue Frisur, Filmrollen, TaxiTaxiTaxi...stellt Euch was vor... das ist erst noch ganz lustig, dann schnell echt anstrengend, und man kann den Leuten ja auch schwer einen Vorwurf machen...der negative Einfluss von den reichen Touristen...Sprich, Cuzco ist eine tolle Stadt, aber leider vom Tourismus schon richtig versaut!

Thema Energie. Da sind wir (und dutzende andere) in Machu Picchu an einer Gruppe von ca. 20 meditierenden Deutschen vorbeigekommen..."wir gehen jetzt langsam 12 Stufen hinab...wir haben Zeit...wir erreichen eine energetische Grenze...auf der einen Seite ist die intuitive Intelligenz..." Kurz drauf beim Intihuatana-Stein hat eine amerikanische Reisegruppe "Handauflegen" geuebt, die Handflaechen knapp ueber dem Stein haltend gab es vor lauter Energieschueben schon entrueckte Gesichtsausdruecke. Noch intensiver wurde es fuer einige amerikanische Besucher mit dem Ruecken zu einer Steinwand stehend. Mit geschlossen Augen und ausgebreiteten Armen haben sie Energetisches empfangen...teils begleitet von leichten Koerperzuckungen...Kommentar einer saarlaendischen Beobachterin des Spektakels: "Die sind doch hier alle falsch gepolt, bei so vielen Leuten fliesst doch keine Energie mehr!!" ... In Puca Pucara (Naehe Cuzco) hat uns ein Guide berichtet, dass frueher die Jugendlichen der Inka Nobleza auf dem Magnetfeld Energie getankt haben, um dann anspruchsvolle Berufe wie Ingenieur, Arzt, Architekt zu ergreifen (weil, frueher gab es ja noch keine Uni). Das wuerde auch heute noch gut funktionieren (quasi parallel zur Uni). Das hat uns fast an den Intelligenzsprung der Kuna-Indianer in Panama nach 16 Tagen Kraeuter inhalieren erinnert!

Das war wiedermal ein langer Bericht, insgesamt haben wir unsere 33(!) Tage in Peru auch als sehr erlebnisreich in Erinnerung. Auch wenn das Gefühl bleibt, das wir irgendwie viel auslassen mussten...unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht...und wir wollen doch noch runter bis Patagonien...