Jutta & Markus

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27.11.2006, Ankunft in Auckland, nach drei Wochen Suedpazifik ganz schoen viel ungewohnter Trubel hier! Am Flughafen geraten wir in die Kontrolle von sogenannten Biohazards...Die Neuseelaender geben sich extrem viel Muehe, die Einreise von jeglicher Form von gefaehrdenden Pollen, Graesern, Fruechten und fremdartigen Tieren zu verhindern. Unser Zelt wurde also konfisziert, die restlichen Kruemel von patagonischem Staub begutachtet, die Wanderstiefel gruendlich inspiziert (puh...auch kein schoener Job), zum Glueck wurde alles als ungefaehrlich eingestuft und unserer Einreise stand nichts mehr im Weg. Markus hat ein schnuckeliges Hostal ausgesucht, grosse Gemeinschaftsraeume, grosse Kueche, viele Leute, viele Deutsche. Wir sind ueberrascht, wieviele Backpacker sich hier selber verpflegen, ok, Essengehen in Neuseeland ist anscheinend nicht billig. Es sind wiedermal viel mehr Maedels als Jungs unterwegs, das war bisher echt ueberall so, wo sind denn die Jungs & Maenner? Oder sind tatsaechlich viel mehr Frauen vom Reisevirus befallen? Ueberall im Hostal liegen unzaehlige Flyer & Broschueren rum, NZ auf Hochglanz, die volle Vermarktung von allem, was man sich so vorstellen kann: Allem voran unzaehlige Adrenalin-Pumping Aktivitaeten wie Bungee-Jumping, Sky-Diving, Sky-Jumping, Rafting, River-Sledging, Fly-by-wire, Zorbing...(???) dann natuerlich Natur- / Wilderness- und Eco-Tours, alles bunt, vielversprechend, jede Broschuere ein Highlight...wir fuehlen uns ueberfordert...scheint nicht so einfach zu werden, herauszufiltern, was sich nun tatsaechlich lohnt... Dann das Thema "Transport" im Land, ohweh, wenn man mal ein paar Monate Suedamerika gewohnt ist, wo es einfach unzaehlige billige Busse gibt, dazu sehr guenstige Taxis, tut man sich im Auto-Land NZ erstmal schwer. Ja, es gibt public transport...viele Strecken werden aber tatsaechlich nur 1x taeglich gefahren! Auto kaufen in Auckland erscheint extrem einfach - wir haben aber keine Lust auf zeitfressendes Verkaufen. Auto mieten? Nicht gerade billig, aber erscheint sinnvoll - haben wir aber nicht gemacht, weil wir ja doch viel Wandern wollen, und dann das Auto ja auch nur tagelang rumsteht. Dann gibt es Angebote a la "Magic-Bus": Man legt sich auf eine feste Route durch NZ fest, und hat dann einen Hop-on/Hop-off-Service, kann also die jeweiligen Streckenabschnitte entlang der Route selber waehlen. Aber auch der clevere Slogan "feel the freedom of independant travelling" konnte uns nicht ueberzeugen. Eine feste Route war uns nix, und Horden von mitreisenden adrenalinsuechtigen Anfang-Zwanzigern auch nicht...;-) Sprich, am Anfang unserer Reise hier waren wir tatsaechlich etwas am Rumeiern! Wir haben uns dann fuer ganz normales Reisen mit dem Bus entschieden, fahren so natuerlich auch an einigen schoenen Dingen vorbei - werden das aber "spaeter mal" mit einem zuenftigen Campervan alles nachholen!! (Ja, wir traeumen weiter ;-) Auckland hat eine tolle Lage, am Meer, zwei Haefen, huegelig & gruen, unzaehlige Segelboote. Die Stadt als solches gefaellt uns aber nicht besonders. Lohnenswert fanden wir Kelly Tarlton Underwater World, hier gibt es unsere lieben Pinguine, beeindruckende Rochen, Haie und sonstige Meereslebewesen ganz nah.

Von Auckland ging es direkt weiter nach Rotorua, ins Zentrum der thermalen Aktivitaeten und auch ins Zentrum der Maori-Kultur. Der Campingplatz am Rande der Stadt ruehmte sich als weltweit einzigartiger Platz mit natuerlich beheizten Stellplaetzen...kein Spass, rund um Rotorua dampft es schier aus jeder Erdpore! Wir haben uns fuer einen normal-kalten Platz entschieden, sind aber abends von warm bis heissen Schlafmatten im Zelt ueberrascht worden, sagenhaft was mit der Erde hier los ist. Am Anfang noch ganz nett, wurde es doch schnell schwitzig, im Zelt, unterm Zelt...es hat sogar angefangen zu mueffeln...und nach fuenf Tagen hatten wir den Eindruck, als ob wir auf einem Komposthaufen zelten wuerden, puh, das Gras war schmierig gelb...und wir hatten noch tagelang diesen beissenden Geruch im Zeltstoff, eigenartige Erlebnisse hier! Wie gesagt, in und um Rotorua dampft und blubbert es, schwefeliger Geruch liegt in der Luft, viele einladende Hotpools, Spas & Schlammbaeder sind im Angebot, Campings & Hostals haben wie selbstverstaendlich ihren eigenen Hotpool, schon klasse. Der beeindruckendste Ausflug ging nach Wai-o-Tapo Thermal Wonderland. Der wohl hier groesste blubbernde Schlammpool war spassig zum Angucken, aus dem Lady Knox Geysir wird 1x taeglich eine witzige Show gemacht: Der Ranger erzaehlt, wie dieser Geysir (von waschenden Straeflingen) entdeckt wurde, wirft ein Stueck Seife in die Oeffnung - und sucht das Weite. Die Seife macht was an der Oberflaechenspannung, der Geysir faengt langsam an zu schaeumen und dann mal richtig zu spruehen! In der thermalen Region liegt u.a. der beruehmte Champagne Pool, blau-orange-sparkling, sehr genial. Ausserdem die Artists palette, die unterschiedlichen Mineralien sorgen hier fuer ganz unglaubliche Farbspiele, richtig klasse. Bzgl. Kontakt mit der Maori-Kultur kann man hier sehr viel Geld ausgeben, je nachdem, in welcher exklusiven Lokation man Tanzshows & Essen geniessen will. Um bissle was mitzukriegen waren wir im Whakarewarewa Village, einem Maori-Dorf, das direkt im aktiven Dampf-Gebiet liegt. Frueher (heute noch?) wurde der heisse Boden genutzt, um Essen darin zu garen - "Hangi", sehr beruehmt fuer viel Fleisch & Suesskartoffel. Unser Hangi-Taster kam dann wohl eher aus einem modernen Dampfgarer - aber wir hatten die Idee. Die Tanzshow war ok, tourimaessig halt, man kommt sich schon komisch vor, wenn die Maoris hier ihren Streck-die-Zunge-raus-Haka vor einer Menge filmender Touris tanzen...naja, jetzt hat mans mal gesehen. Leider ist die Rugby-Saison vorbei und wir haben keine Chance auf einen Stadionbesuch :-(
Unsere Zeit in Rotorua haben wir auch genutzt, uns in Sachen "Kiwi" schlau zu machen! Wird hier von "Kiwi" gesprochen, ist mal primaer der Vogel gemeint, dann der Neuseelaender, dann die Kiwi-Fruit! Dieser seltsame, vom Aussterben bedrohte Vogel wird hier massiv vermarktet, und natuerlich wollten wir ihn mal live gesehen haben, um einen Eindruck von Groesse und Bewegungen zu haben.  Beim Kiwi-Encounter waren wir also in einer Hatchery, haben die riesengrossen Eier begutachten koennen, haben putzige, gerade frischgeschluepfte Kiwis gesehen, einiges ueber die Eigenarten dieses flugunfaehigen Vogels erfahren - woraufhin Markus veraechtlich meinte "der hats auch nicht verdient zu ueberleben". Ok, wer ohne Gegenwehr Nest & Eier aufgibt, wer auf der Flucht einfach den Kopf in den Sand steckt (seh ich Dich nicht - siehst Du mich nicht) hat es in einer Welt, in der ploetzlich Feinde auftauchen (Hunde, Possums...) natuerlich auch schwer. Dann das voellige Highlight: Ausgewachsene Kiwis im nocturnal house, die sind einfach viel groesser, als vorgestellt, bis zu ca. 5kg schwer, einer ging voellig ab, ist wie irr mit ganz ulkigen Bewegungen rumgehuepft, das Vieh hat echt nen Knall - ist aber wahrscheinlich deswegen auch so liebenswert ;-) Dann gings auf zur Kiwi-Frucht. Bei Te Puke gibt es eine Gelegenheit mit fachmaennischer Begleitung durch die Kiwi-Obstplantagen gefuehrt zu werden. Auch interessant, gruene Kiwi, goldene Kiwi (die von NZ erfunden wurde und nur mit Lizenz-Berechtigung im Ausland angebaut werden darf), urspruenglich hiess die aus China kommende Frucht Chinese Gooseberry, wurde aber, fuer bessere Export-Akzeptanz in den USA, auf Kiwi umgetauft.

Auf dem Rangitaiki-River haben wir dann auch endlich was fuers NZ typische Adrenalin-Pumping getan: River-Sledging! Sehr geniale Sache. Ausgestattet mit Helm & Wetsuit schwimmt man auf einer Art Plastik-Boogy-Board mit Haltegriffen flussabwaerts, mitten in wunderschoener Flusslandschaft, durch ruhigere Abschnitte, mehr noch durch viele Stromschnellen, teils bis Grad IV+, was schon ganz schoen weiss-schaeumend ist, wow, war ein Riesenspass und wir hatten auch nur wenige blaue Flecken ;-)

Von Rotorua ging es weiter nach Taupo in die Mitte der Nordinsel. Das Staedtchen am gleichnamigen See ist beruehmt fuer Action fuer Jung & Alt, vor allem wohl fuer Jung...dass in der Jugendherberge besonders viele Jugendliche mit Adrenalin-Gespraechsthemen untergebracht waren, kann aber auch daran gelegen haben, dass die Haltestelle des Magic-Busses direkt vor der Tuer war...An unserem Sightseeing Tag waren wir bei den Craters of the Moon (dampfende Landschaft, inzwischen nix Neues mehr), bei den Huka Falls (tatsaechlich sehr genialer und lohnenswerter Wasserfall mit wunderbar kristallklarem Wasser!) und den Aratiatia Rapids (hier wird eine Schleuse mehrmals taeglich geschlossen/geoeffnet, wodurch ein quasi leeres Flusstal ploetzlich mit gewaltigen Fluten gespuelt wird). In Taupo hat Markus auch seinen ersten Bungee-Jump gemacht!! Extrem schoenes Szenario, wunderschoene Flusslandschaft, er springt, schreit, taucht wie gewuenscht mit dem Kopf voraus bis zur Huefte ins Wasser, ts, leider ging das alles irgendwie arg schnell vorbei...er sagt, es haette sich gelohnt!! Jutta hat Bedenken mit der inneren Stabilitaet und springt nicht! Von hier aus sind wir auch zu unserer ersten NZ Wanderung, dem Tongariro Northern Circuit gestartet. Die Kulisse der Vulkanlandschaft konnten wir vom Hostal aus in der roetlichen Abenddaemmerung sehen, sehr vielversprechend. Naeheres zu dieser sagenhaften, mondaehnlichen Wanderung in unserer "Zu Fuss unterwegs"-Rubrik!

Weiter ging es in die Hauptstadt Wellington. Die Fahrten durch das Land machen Spass, die Landschaft ist gruen, huegelig, lieblich, es gibt viele, sehr viele! Schafe. Die Busfahrer hier machen in Personalunion auch noch einen auf Touriguide, sehr nett. Es sind allesamt herzerfrischende Menschen, die ihren Job wohl echt lieben (sie duerfen ja schliesslich durch das wunderschoene Neuseeland fahren!) und mit Begeisterung auf Sehenswertes am Wegesrand hinweisen und Erwaehnendswertes ueber die jeweilige Region berichten. In Wellington haben wir zwei Tage Reisebekannte aus Samoa besucht, Tamara & John, ein Maori-Paerchen. Das war natuerlich schoenes Sightseeing mit Einheimischen, Stadtbummel, Cable Car, Besuch des beruehmten Te Papa Museums, und Lunch zusammen mit ihren Maori-Freunden, total nett, alles lebensfrohe Polynesier ;-) Von Wellington haben wir nur einen kurzen Eindruck, aber die Stadt hat uns echt gut gefallen. Deutlich kleiner als Auckland, dafuer das Zentrum viel schoener zusammengerueckt, in die Huegel am Wasser reingebaut, daher auch immer wieder mit San Francisco verglichen. Leider ist es dort eher kuehler und auch recht windig, also, richtig windig! Von Wellington aus sind wir mit der Bluebridge Ferry in gut drei Stunden rueber zur Suedinsel, durch die Marlborough Sounds nach Picton. Das waren auch schon etwa drei Wochen auf der Nordinsel - wo es noch sooo viel mehr zu sehen & erleben gibt. Da uns aber viele Reisekontakte in hoechsten Toenen von der Suedinsel vorgeschwaermt haben, haben auch wir unseren Reiseschwerpunkt dorthin verlagert - und ausserdem unseren Flug nach Sydney um zwei Wochen nach hinten geschoben...NZ gefaellt uns echt gut ;-))

===============Suedinsel==============

Seit dem 17.12.2006 sind wir also im Sueden unterwegs, v
on Picton aus haben wir mal wieder was Neues ausprobiert: Sea Kayaking. Die Marlborough Sounds Fjordlandschaft bietet sich aber auch wunderbar an fuer gemuetliches Cruisen auf dem Wasser. Vom Queen Charlotte Fjord, dessen Ufer meist ueppig gruen bewachsen sind, zweigen zig Seitenarme ab und es gibt auch ein paar Inselchen und vor allem viele Rochen zu entdecken. Da wir noch nie in so einem Boot gesessen haben, haben wir uns den ersten halben Tag einer Tour mit Guide angeschlossen, was ok war, netter Kerl, die Basics waren schnell gelernt, ist halt auch nicht schwer. Praktisch auch, das der komplette Campingkrempel im Boot versinkt und mal nicht auf dem Ruecken getragen werden muss! Nachmittags sind wir dann in unserem Doppelkayak alleine weitergefahren und haben in der Mistletoe Bay unser Lager aufgeschlagen. Am naechsten Tag ging es den Fjord entlang zum Ratimera Bay Camping, wunderschoener Strand mit tollem Wasser und neben uns nur ein weiteres Zelt...und sogenannte Wekas: Komplett nervige, flugunfaehige Voegel, die jeden unbeobachteten Moment nutzen, alles Hab und Gut anzupicken, Muellbeutel zu klauen, aus dem Topf zu essen...wir haben also mit diversen Gegenstaenden nach ihnen geworfen...um zwei Wochen spaeter ein grosses Plakat ueber die stolze und erfolgreiche Wiedereinfuehrung des Wekas im Abel Tasman Gebiet zu entdecken, peinlich, haben wir also ein geschuetztes Tier mit unseren Teva-Latschen verdroschen...Am Tag drei ging es zurueck nach Picton. Also je nach Wind & Wetter kann Sea-Kayaking sehr gemuetliches Dahinschippern sein - wir hatten aber auch teils maechtig Wind und Wellen aus den Fjordseitenarmen, dass wir selbst bei Vollgaspaddeln kaum vom Fleck gekommen sind. Spassige Alternative jedenfalls, auch wenn man halt in so einem Boot ganz schoen festsitzt. Von Picton ging es mit Zwischenstop in Nelson weiter zu unserem Weihnachtsausflug, dem fuenftaegigen Abel Tasman Coastal Track (vgl. Wanderrubrik). Das ist der in Summe am staerksten frequentierte Track von ganz NZ, aber zum Glueck haben die meisten Weihnachten doch woanders gefeiert. Zurueck im sonnigen Nelson, wo es ueber den Jahreswechsel echt schwer war, ueberhaupt eine Unterkunft zu finden, hingen wir dann irgendwie fest. Der Ort ist bei Neuseelaendern extrem beliebt, zum Bummeln, Cafe & Barszene, Straende, aber irgendwie gings nicht so an uns.

Anfang 2007 gings dann endlich weiter, von Nelson an die Westkueste und von Greymouth hoch in die Southern Alps nach Arthur's Pass. Die Westkueste suedlich von Westport ist wild und wunderschoen, gehoert angeblich zu den Top 10 Kuestenstrassen weltweit. In Punakaiki bei den sog. Pancake Rocks gabs einen laengeren Stop, seltsame Steinformationen hier, schon irre, was die Natur so macht, jedenfalls haben wir auch die Photos gemacht, die wohl in jedem Reisefuehrer sind ;-) Ab Greymouth ging es dann entlang der Scenic Route hoch in die Berge, endlich richtige Berge! Arthur's Pass ist ein kleines Oertchen auf etwa halbem Weg nach Christchurch, schoene alpine Atmosphaere hier, und: Keas!!! Dieser putzige Bergpapagei bekommt hier immer besondere Aufmerksamkeit, er ist endemisch auf der Suedinsel von NZ, wurde frueher von den Farmern als Pest gejagt, dann aber zum Glueck geschuetzt. Er gilt (unter Neuseelaendern) als das intelligenteste Tier der Welt, ist extrem neugierig und lernfaehig...und halt auch zerstoererisch, mit besonderem Fokus auf Gummi. Es gibt die tollsten Storys, wie Keas Scheibenwischer, Gummiummantelungen von Windschutzscheiben, Fahrradsaettel und Reifen zernagen, natuerlich zielen sie auch auf alles Essbare und Muelltonnen. Sie sind also sehr drollig zum Angucken, aber bloss nichts unbeaufsichtigt lassen, ueberall sind Schilder, dass man Wanderschuhe nicht draussen stehen lassen soll. Auch ein Hut-Warden hat davor gewarnt, Jacken und Gamaschen ueber nacht draussen zu lassen und hat von zerfetzten Hochleistungsjacken berichtet... Von Arthur's Pass aus haben wir bei traumhaften Wetterbedingungen eine Zweitageswanderung gemacht, leider hatten wir nicht mehr Zeit, eine tolle Gegend! (vgl. Wanderrubrik).

Danach ging es wieder ein Stueck zurueck gen Norden, in das Kayak-Mekka Murchison, zum Einfuehrungskurs White-Water-Kayaking an der New Zealand Kayak School (vermeintlich die beste Schule der Welt...sagen Australier). Die Idee dazu entstand bei unserer River-Sledging Tour, diese Flusslandschaft und das viele Weisswasser haben echt Laune gemacht. Sea-Kayaking war ja auch schoen - aber halt nicht wirklich arg schnell und flexibel. Also haben wir uns (vor allem Jutta) zu einem 4-Tageskurs entschieden. Voellig genial! Klasse Highlight! Wir haetten am liebsten noch einen Kurs drangehaengt. Als blutige Anfaenger hatten wir ja keine "bad habits", haben also recht schnell gelernt, und Jess, unsere Trainerin, war auch sehr begeistert von uns. Jeden morgen gab es eine Session im Schwimmbad: Rollen, Rollen, Rollen. Dann gabs eine Session im Fluss, und  nachmittags einen laengeren River-Run mit unseren ersten Rapids, auf unterschiedlichen Fluessen und verschiedenen Abschnitten des Buller Rivers. Am zweiten Tag haben wir also schon unsere ersten Eskimorollen im Fluss gedreht und Markus hat sogar eine "Combat-Roll" gemacht: Er ist voellig "ungeplant" in der Stroemung upside-down geraten und hat sich wieder hochdrehen koennen, gab viel Applaus von den Trainern! Von den 16 Teilnehmern waren wir die einzigen Deutschen - eine extrem seltene Konstellation! Dafuer gab es um so mehr lustige Australier, auch ein sehr liebenswertes Volk, die allerdings einstimmig meinten, wir sollten lieber in NZ bleiben...in AUS gaebe es doch so wenig Wasser, alles trocken, braun, depressing, gefaehrliche Tiere, viel zu heiss...(NZ scheint fuer die echt ein Paradies zu sein). In jedem Fall sind wir zum Sea-Kayaking nach Brisbane eingeladen - wenn schon die Fluesse kaum Wasser haben. In Summe also viel Spass im Wasser und Drumherum und noch Tage spaeter beim Wandern gingen uns die Bewegungsablaeufe der Rolle durch den Kopf, weil wir es einfach nicht verlernen wollen, haha, schaumama, ob daraus tatsaechlich auch in Deutschland ein neuer Sport fuer uns wird.

Von Murchison aus ging es in den nahegelegenen Nationalpark Nelson Lakes, aus den fuenf Tagen wandern wurden vier abgespeckte, es hat "etwas" geregnet...Naeheres in der besagten Rubrik. Dann ging es endgueltig gen Sueden. Mit Zwischenstop in Fox Glacier sind wir im traumhaft idyllisch gelegenen Adrenalin Junkies Capital Queenstown angekommen. Schoene Berge, schoener See, schoenes Touri-Staedtchen, Fussgaengerzone, Shopping, Cafes & Bars & Nightlife, Ausgangspunkt fuer unzaehlige Outdooraktivitaeten UND allen voran unzaehligen Adrenalin pumping Aktivitaeten: Man kann sich schier ueberall runterstuerzen, der Bungee-Jump wurde hier erfunden, zig Schnellboote schiessen durch die Flusslandschaften, Fly-by-Wire, Canyon-Swing, Sky-Diving...voelliger Wahnsinn, fuer Action & Party und viel Schickymicky ist Queenstown perfekt! Und es scheint den Bildern nach auch fuer die Snowboardsaison sehr geeignet zu sein ;-) Nach zwei Tagen hats uns allerdings schon gereicht, wir sind gerade eher im Outdoor/Wandermodus und suchen tendenziell entlegenere Stellen und weniger laute Menschenauflaeufe. Also gings weiter nach Glenorchy zum Start einer Achttages-Wanderung, fuenf Tage Rees-Dart-Track und drei Tage Routeburn Track, sehr schoen, vgl. Wanderrubrik! Auf dem Rueckweg vom Routeburn hatten wir noch einen kurzen Aufenthalt in Te Anau mit der Chance, den mit Helikopter gefilmten Film ueber NZ Fjordland zu sehen, den es nur dort in einem eigens errichteten Kino gibt. Sehr empfehlenswert, unheimlich schoene Aufnahmen von purer Natur und remoter Wilderness!

Zurueck in Queenstown haben wir uns - zum ersten Mal! - ein Auto gemietet, fuenf Tage Cruising, mal ein neues Feeling zu Reisen! Es ging also an die Ostkueste nach Dunedin, zur Otago Peninsula, Ziel: Pinguine gucken! Und wir hatten mal echt Glueck. In der Yellow-Eyed Pinguin Conservation Reserve, einem sehr aufwendig angelegten, geschuetzten Strandbereich, haben wir die kleinen Kacker beobachten koennen, Mama kommt aus dem Meer, wackelt ueber die Duene, und fuettert ihre zwei Kleinen, wie goldig war das denn, und was fuer ein Geschrei ;-) Im Vergleich zu den Magellan Pinguinen in Patagonien (wo die Touris ja quer durch die Kolonie laufen duerfen), sind die Yellow-eyed sehr scheu, und es wird gut aufgepasst, dass man sie meist nur aus Verstecken beobachtet. Es gibt sie auch nur in NZ und nur noch ca. 3-4.000. Bei Einbruch der Dunkelheit haben wir dann noch die nachtaktiven Blue Penguins sehen koennen, die kleinsten Pinguine, die es gibt. Sind mit einer grossen Welle schier angespuelt worden, was fuer ein Gezappel, und sind dann ueber den Strand zu ihren Nestern gewackelt, sooo suess!!! Weiter gings an der Kueste entlang vorbei in Moeraki und den ancient bolders (grosse Steinskugeln, die am Strand liegen?!), Oamaru, Twizel. Bei dem hoechsten Berg Neuseelands hatten wir leider Pech mit der Sicht, Aoraki/Mt. Cook, umrandet von hohen, weissen Bergen und zig Gletschern, vorstellbar ein tolles Szenario dort. Vorbei am photogenen Lake Tekapo ging es nach Christchurch, mit Abstecher zu den Straenden von Sumner & New Brighton, schoene Atmosphaere. Auch Christchurch hat uns gefallen, wirkt sehr englisch. Von dort ging dann am 1.2.2007 unser Flug nach Auckland, hier war nur noch Stadtbummel und Paeckchen mit "allen warmen Sachen" nach Hause schicken angesagt, dann ging es nach 10 erlebnisreichen und von wunderschoenen Outdoor-Erfahrungen gepraegten Wochen weiter nach Sydney, Australien.

Neuseeland am Rande erwaehnt...hier koennten wir echt ausfuehrlich werden...Also, das Land ist bekanntermassen extrem abwechslungsreich, sodass eigentlich jeder auf seine Kosten kommen kann. Schwerpunkt sind auf jeden Fall die "Great Outdoors", fantastische Natur, gut zugaenglich, wo man pralle Action genauso wie voellige Einsamkeit finden kann. Insbesondere fuer die unglaublich weiten Wandermoeglichkeiten ist NZ berechtigterweise beruehmt, wo auf der Welt kann man schon so viele nach Landschaft & Schwierigkeitsgrad unterschiedlichen Mehrtageswanderungen machen, mit einem so gut ausgebauten Huettennetz oder halt auch einfach mit Zelt. Die Wanderhuetten hier muss man einfach lieb haben, basic und rustic, von 2-50 Betten, verschiedene Standards, weitverteilt im Backcountry. Bis auf die Great Walks ist das ganze hier auch nicht weiter kommerzialisiert, das zustaendige DOC (Department of Conservation, www.doc.govt.nz, wens interessiert) haelt wohl an dem "Basic-Style" fest, bewirtschaftete Huetten wie in den Alpen wird es hier sobald nicht geben! Die Neuseelaender selber werden auch von Kindesbeinen an mit dem Outdoor-Virus geimpft, an der Schule gibt es das Fach "Outdoor-Education", coole Sache, wir haben auch ein paar von solchen Outdoor-Ed' Teachern kennengelernt, die dann laufend mit den Kids auf Camp sind, hoert sich sehr klasse an, gibt es in Australien genauso, und duerfte wohl fuer zuhause auch ein vernuenftiges Modell sein ;-) Ueberhaupt sind die Neuseelaender ein extrem freundliches und angenehmes Voelkchen, schon auf Samoa haben wir total nette Leute von hier kennengelernt und waehrend der Reise hier hat sich das nur bestaetigt. Allem voran "cool, sweet, no worries und vor allem awesome", entspannt, strahlend und eher zurueckhaltend als vorpreschend. Sonst ist uns noch aufgefallen, dass es hier ueberall im Land kostenlose, saubere public toilets gibt! Noch nie erlebt, Respekt! Wettermaessig war der Sommer etwas bescheiden, aber generell gibts hier eh "viel" Wetter, vor allem natuerlich an der Westkueste und in Fjordland. Dennoch, wenn man einem Neuseelaender bzgl. Wetter einen Kommentar entlocken kann, dann wird es doch meistens "mostly fine" ;-) Bleibt noch zu erwaehnen, dass die Backpacker Hostals hier auch super sauber und meist ganz goldig gemacht sind und es meistens Tee, Kaffe & Milch umsonst gibt. Und McDonald hat hier ganz viele McCafes...und - extrem fortschrittlich - manchmal sogar McCyberCafes...ok, das reicht dann wohl jetzt... ;-)))