Jutta & Markus

Home
Reiseplanung
Reiseroute
Mexiko
Costa Rica
Panama
Ecuador
Galápagos
Peru
Chile
Argentinien
USA / Samoa
Neuseeland
Australien
Zu Fuss unterwegs...
Highlights
PleitenPech&Pannen
Markus Bücher
Gästebuch

Hier unsere Bilder, die Adresse OHNE www. eingeben sonst geht es nicht!

fotos.web.de/jutta_markus/Ecuador_1
fotos.web.de/jutta_markus/Ecuador_2

Ankunft in Suedamerika, Ecuador's Hauptstadt Quito auf 2.850m Hoehe, was fuer eine klimatische Erholung! Zwar mussten wir zwecks Akklimatisierung ein paarmal mehr Schnaufen, aber nach den vielen Wochen im warmen und zum Teil doch echt bappigen Wetter ist die klare, frische, fruehlingshafte Luft in Quito echt klasse! Mit den Tagen vor und nach Galapagos waren wir gut 1 1/2 Wochen hier, sind echt haengengeblieben. Vielleicht mussten wir die vielen Insel-Highlights der letzten drei Wochen auch erstmal "verdauen" und haben etwas "Ruhe" gebraucht. Dazu haben wir in der JuHe auch prima gewohnt, mitten im Touri-Stadtviertel Mariscal Sucre, mit allem, was man so zum Zeitvertreib braucht: Viele Bistros und Cafes, viele Internet-Laeden, Buchlaeden mit neuen - und Tausch-Buechern, Shoppingmoeglichkeiten, Kuechenbenutzung im Hostal, gute Ausgangslage fuer Exkursionen und sehr! viel Polizeipraesenz!! Was man so hoert ist wohl praktisch jeder, der laengere Zeit in Quito verbringt, schonmal beklaut worden, von daher macht es wohl Sinn, dass fast an jeder Ecke ein Polizist mit schwerster Bewaffnung steht...Toitoitoi, uns ist nix passiert - aber wer traut sich in dem Land schon, eine 1,80m grosse Frau zu bestehlen?¿? Quito hat mit 17km Laenge und 4km Breite, in einem Tal liegend, flankiert von schneebedeckten Vulkanen, eine beeindruckende Lage. Wir sind mal mit einer Seilbahn auf den hoechsten Berg in der Naehe gefahren, ca. 4.100m Hoehe, und haben von dort bei tollem Wetter die vier weissen Vulkanspitzen bewundern koennen. Neben dem Panorama war dann auch unser Spaziergang auf der Hoehe - zwecks Einstimmung auf unsere Wanderungen - im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend ;-) Das Altstadtviertel von Quito fanden wir auch schoen, viel altes Gemaeuer, viele Kirchen, grosse Plaetze und goldige Kontakte zu Einheimischen: Ein Kollege hat uns als Deutsche erkannt (er kam gerade von seinem Deutschkurs fuer Fortgeschrittene) und hat mich begeistert als Dolmetscherin fuer typ. dt. Ausdruecke eingespannt, die er bei seinen naechsten Touri-Fuehrungen anbringen kann. Die Lady im Gemischtwarenhandel war auch ganz lieb geduldig mit uns und hat uns stolz und strahlend ihr Sortiment an Sekundenklebern und Klebebaendern praesentiert...(Markus' Rasierpinsel musste geklebt werden...und meine Regenhuelle hatte nen Riss).

Ein Ausflug ging in den Norden nach Otavalo, beruehmt fuer den samstaeglichen Markt fuer "typische Hochlandware". Ich fands klasse, Markus ok...Ein Riesenrummel halt, viele Einheimische und auch viele Touris (wohl wirklich ein must-see), wobei die einheimischen Frauen - und hier sogar auch die Maenner - in ihren traditionellen Kleidern wirklich toll aussahen, wie auf den Postkarten. Neben viel Plunder gabs auch viel Essen, das wir lieber mal nicht probiert haben. Dafuer aber auch eine Riesenauswahl an den fuer Otavalo beruehmten Strickwaren, die man auch in ganz Ecuador als was Besonderes kaufen kann. Wir haben uns also gleich mal mit warmen Strick-Handschuhen (ca. 1Euro) und typischen Muetzchen (ca. 1,60Euro) eingedeckt - die wir beim Wandern dann auch echt gebraucht haben!

Ein weiterer Ausflug ging zur Mitte der Welt - Mitad del Mundo - auf den Aequator. Das eigentliche, uebertriebengrosse Monument dort steht leider ca. 300m vom eigentlichen Aequator entfernt...die Franzosen habens falsch ausgemessen!!! Auf der tatsaechlichen Linie haben die ein sehr spassiges und informatives Museum aufgemacht, hier kann man also wirklich mit einem Fuss auf der noerdlichen und dem anderen auf der suedlichen Welthalbkugel rumlaufen. Live Experimente haben bewiesen: Ein Ei kann mitten auf dem Aequator tatsaechlich stehen¡¡¡ Und wichtige Info zur Orientierung: Im Sueden dreht sich das Wasser in der Klospuelung mit - im Norden gegen den Uhrzeigersinn...und auf der "Linie" sackt es einfach gerade nach unten, krass!

Von Quito aus haben wir auch unsere erste Mehrtageswanderung zum Cotopaxi gestartet. Naeheres dazu unter unserer neuen Rubrik "Zu Fuss unterwegs".

Waehrend unserer Zeit in Quito ist der Vulkan Tungurahua in der Naehe von Baños ausgebrochen und hat leider einigen materiellen Schaden angerichtet. Doerfer mussten evakuiert werden, Ernte wurde vernichtet und zum Teil sind auch Tiere unter der Asche verendet. Tragisch, und wie in solchen Laendern ueblich hat es auch einige Zeit gebraucht, bis Hilfelieferungen organisiert worden sind. Auch tragisch: Auf der einen Seite vom Vulkan haben die Menschen echt Pech, auf der anderen Seite profitieren sie vom Tourismus der "Vulkan-Watcher". Auch das haben wir in Erwaegung gezogen...da wir aber eh nach Baños wollten, haben wir uns mal auf den Weg gemacht. Die sind dort prima organisiert (haben auch keine Angst, weil der Vulkan dort noch nie in der Geschichte Schaden angerichtet hat), haben fuer die 17.000 Einwohner + Touris rund 20.000 Refugiums-Plaetze, die Strassen sind mit Pfeilen markiert, damit jeweils klar ist, welche Richtung man zum jeweils naechsten Refugium einschlagen muss, und geuebt wird das Flucht-Prozedere auch regelmaessig! Baños liegt nur auf 1.800hm und damit im Gruenen und umrandet von steilen Bergen, und es gibt gelblich-braune, vom Vulkan gewaermte Baeder, mit natuerlich extrem heilenden Wirkungen! Den Tungurahua haben wir mehrfach dicke, fette Aschewolken spucken sehen (wie gesagt, von Baños aus geht der Wind in die andere Richtung), der Anblick von fliessender Lava blieb uns leider vergoennt. Mit diesem Wunsch hatten wir eine unsaegliche Tour gebucht: Abends um neun ging es mit "selbstgebauten" Fahrzeugen los (auf dem Dach durfte man erst ausserhalb des Ortes sitzen, wg. der Polizei...) zu einem vermeintlichen Vulkun-Viewpoint - leider huellte sich der Berg in Wolken und es gab keine Chance auf Sicht. Da man aber wohl die Tour nicht abbrechen wollte musste die Zeit ja irgendwie rumgebracht werden. Also wurde ein Lagerfeuer gemacht, ein kleines Getraenk rumgereicht, Infos zum Vulkun erzaehlt - die man bereits in jedem Infoblatt gelesen hatte - bis dann mittlerweile rund 140 Leute angekarrt worden sind...Gutes Geschaeft, jeder hat 4$ gezahlt! Beim folgenden Gitarrenspiel und Anstimmen von wohl ecuadorianischen Volksliedern war dann klar wer Einheimisch und wer Touri: ca. 80% der Leute haben froehlich mitgesungen und sonstwoher weitere Getraenke gezaubert, die meisten der verbleibenden Gringos haben eher frierend auf die Heimreise gedraengt und sich ueber das Geld geaergert...so unterschiedlich sind die Kulturen...

Nach kurzem Stop in der haesslichen Stadt Riobamba sind wir weiter in die schoene Kolonialstadt Cuenca gefahren. Von Riobamba aus wollten wir eigentlich so eine beruemte Zugfahrt auf dem Dach sitzend machen - war uns aber bei dem Nieselregen nix...Cuenca ist schoen, wieder viel gut erhaltenes Gemaeuer aus der Kolonialzeit, besonders viele Kirchen, schoen zum Bummeln - und wir waren in einer Hut-fabrik/-Museum, damit wir endlich mal Klarheit ueber diesen Panama-Hut bekommen - der uns seit Merida in Mexico verfolgt... Von Cuenca aus haben wir dann auch unsere zweite Wanderung gestartet, in den Cajas Nationalpark, Naeheres zu diesem feuchten Vergnuegen in der neuen Rubrik!

Von Cuenca aus sind wir dann am 3. August direkt weiter nach Peru. Damit waren wir praktisch den ganzen Juli in Ecuador - wo wir uns neben Galapagos nur im Hochland aufgehalten haben. Der "normale" Ecuador-Besuch umfasst auch noch das Amazonasgebiet im Osten und die Straende im Westen. Dafuer ist das Land ja beruehmt, dass es auf relativ kleiner Flaeche viel Abwechslung und einen guten Eindruck von Suedamerika bieten kann.

Noch ein paar Beobachtungen am Rande - weil wir immer total fasziniert sind, mit welchen kreativen Ideen die Leute versuchen, Geld zu verdienen - um eben nicht zu betteln! Wir sind in den Strassen von Ecuador total oft mit Waagen konfroniert worden. Da sitzt also das alte Muttchen neben ihrer Haushaltswaage - und fuer 10 Cents kann man sich draufstellen und weiss endlich mal wieder, wieviel man wiegt, wie praktisch!!...vielleicht sind ja Diaeten gerade in und die Leute koennen sich selber keine Waage leisten? Auch mobile Waagen sind unterwegs, ein Herr wollte am Busbahnhof unbedingt Geschaeft mit uns machen, hatte im linken Arm eine Auswahl von ca. 12 DVDs, unterm rechten Arm eine Waage... An diesem Busbahnhof war auch die Paketannahmestelle, ein Herr hatte seine zu versendenden Gueter in eine Plastiktuete gestopft, die ist aber so nicht als transportfaehig anerkannt worden. Clever wie er war hat er also die Tuete mit Verpack-Klebeband umwickelt, die gesamte Tuete...und hat dann stolz die Klebe-Kugel aufgegeben! Auch das Busfahren ist wie schon gesagt immer ein Erlebnis - immer fahren Verkaeufer fuer kurze Strecken mit, um Getraenke, Chips, Kaugummis, Ohrenstaebchen, Maisfladen, Eisbaellchen auf Waffeln (!¡!) und sonstige Spezialitaeten zu verkaufen. Manchmal wird einem die Ware einfach nur vor die Nase gehalten - manchmal gibt es aber auch richtig kreative Verkaeufer, die spannende Geschichten erzaehlen: Ein Herr steigt in den Bus, stellt sich in den Gang, meint, er waere vor zwei Wochen am Bauch operiert worden und braeuchte jetzt dringend finanzielle Unterstuetzung - zieht seinen Pulli hoch und zeigt allen seinen dicken Bauch (ok, mit einer Narbe, die seit Monaten verheilt scheint)...und man weiss schier gar net mehr wo hingucken...Sehr sympathisch dagegen ein Schueler der 8. Klasse, der Geld braucht um ueberhaupt zur Schule gehen zu koennen. Hat sich eine Tuete Bonbons gekauft - um diese Bonbons dann wiederum einzeln an die Businsassen zu verscherbeln. Der Trick: Geschichte moeglichst emotional aufwuehlend rueberbringen, durch den Gang laufen und allen Reisenden ein paar Bonbons in die Hand druecken (je laenger man sich mit der Ware in der Hand vertraut macht, desto schwerer faellt das Wiederloslassen!!) und dann was von Promotion erzaehlen und das dritte Bonbon fuer Guenstiger verkaufen ;-))) Etwas schocking dagegen die Lady, die sich als Studentin der Medizin vorgestellt hat und ein endloses Referat zum Thema Gesundheit im oberen, mittleren und unteren Magen-/Darmbereich gehalten hat, inklusive Informationen wie die schlechte Ernaehrung mit Koliken, Aufstossen und Flatulenz in Zusammenhang zu bringen ist und wie oft man taeglich sein Geschaeft verrichten sollte, undundund...bis wir nach ner Viertelstunde endlich alle ein Flaeschchen mit einer ominoesen Naturheilfluessigkeit gegen alle Leiden fuer nur 2,50$ in der Hand hielten...

Spannende Zeiten...So, das war wiedermal ein langer Bericht...dank dem trueben Wetter am 1. Tag am Strand von Máncora in Peru...